Wer kennt es nicht, «Die Jugend von heute». Ein Satz, mit dem eine ganze Generation unter einen Kamm geschert wird und bei dem man sich lustig über Dinge wie ihre Kleidung macht. Genau darum geht es in einem Text, den wir im Deutschunterricht angeschaut haben. Dabei handelt es sich um «Das Narrenschiff» von Sebastian Brant aus dem Jahre 1494. Davon haben wir uns einige Ausschnitte genauer angeschaut, unter anderem den Abschnitt «Von neuen Moden», auf den ich hier eingehen werde. Obwohl diese Moralsatire vor gut 430 Jahren veröffentlicht wurde, handelt es sich immer noch um hochaktuelle Themen. Doch worum geht es in dem Text eigentlich genauer?
Im Abschnitt «Von neuen Moden» geht es grob gesagt darum, dass Sebastian Brant alles kritisiert, was neu ist. Er kritisiert die schändlich kurz geschnittenen Röcke der neuen Kleidung, wie Männer Weiberart lernen, wie Haare gebleicht werden und vieles mehr. Er sagt ebenfalls, dass die, die neue Moden ins Land bringen viel Ärgernis mit sich bringen.
Mit diesem Text übt Brant Kritik an diesen Menschen aus, die anders als die Norm sind. Menschen, die neue Dinge ausprobieren, Menschen, die Ideen haben. Das sind Menschen, die nicht der Norm entsprechen, es also anders machen als alle anderen. Brant findet das nicht so gut und so denken auch viele Menschen in der heutigen Zeit. Doch sind Unterschiede nicht das, was uns Menschen ausmacht? Wäre es nicht langweilig, wenn alle gleich wären, wenn alle dasselbe anziehen würden? Es wäre doch schlimm, wenn niemand etwas Neues ausprobieren würde, dann würden wir uns ja gar nicht weiterentwickeln. Hätte sich in der Geschichte der Menschheit niemand gewagt, neue Dinge zu machen, wären wir immer noch ganz am Anfang. Und das zeigt: Veränderungen und neue Dinge sind gut. Es braucht Neues, damit wir uns weiterentwickeln können.
Leider ist es so, dass Menschen, die eben nicht dieser Norm entsprechen, von unserer Gesellschaft ungleich behandelt werden. Das ist ein grosses Problem, da sich somit immer weniger trauen, Neues auf den Tisch zu bringen, Veränderung anzustiften. Somit bleibt die Menschheit auf alten Dingen sitzen und wir ändern uns nicht. Auch Menschen, die Z.B eine andere Hautfarbe oder Kultur haben, werden oft von unserer Gesellschaft diskriminiert, einfach aus dem Grund, dass sie anders sind.
Schlussendlich ist es so, dass es wahrscheinlich immer Kritik an neuen und anderen Dingen geben wird. Überlegen Sie sich mal, ob Sie das auch tun und in welchen Bereichen. Ich zum Beispiel denke mir auch manchmal, vor allem bei jüngeren Menschen, was diese neue Mode jetzt schon wieder ist, und übe auch unbewusst negative Kritik aus.